Reaktiver Haarausfall und androgenetische Alopezie: nicht miteinander zu verwechseln
Temporärer Haarausfall
Auch als gelegentlicher Haarausfall oder - in der medizinischen Fachsprache - als akutes Telogeneffluvium bezeichnet. Es gibt verschiedene Formen des reaktiven Haarausfalls, die aufgrund von Müdigkeit, Stress, Jahreszeit, Klima, Ernährungsgewohnheiten oder Schwankungen im Hormonhaushalt jederzeit auftreten können. Diese Form des Haarausfalls tritt plötzlich auf – bei manchen Menschen können die Haare sogar büschelweise ausfallen – und hält weniger als 6 Monate an. Eine Alopezie gilt als diffus, d.h. sie betrifft den ganzen Kopf. Wenn der auslösende Faktor identifiziert und beseitigt wurde, tritt immer eine Verbesserung ein, obwohl es zwischen 12 und 18 Monaten dauern kann, bis das Haar wieder so aussieht wie vorher.
Androgenetische Alopezie
Diese Form der Haarausfall ist auf hormonelle und genetische Faktoren zurückzuführen. Nicht selten führt diese Form des Haarausfalls bei Männern zu einer Glatzenbildung Die androgenetische Alopezie ist die häufigste Form der Alopezie bei Männern: 70% bis 80% der Männer sind im Laufe ihres Lebens betroffen*. Die Symptome: fortschreitender Haarausfall im Laufe der Jahre, gekennzeichnet durch dünnes Haar und lokalisierten Haarausfall am Oberkopf. Doch auch bei Frauen ist die androgenetische Alopezie keine Seltenheit. Sie führt bei ihnen selten zur Glatzenbildung, kann aber einen manchmal erheblichen Verlust des Haarvolumens und der der Haardichte bewirken.
Chronisches Telogeneffluvium
Diese andere Art des chronischen Haarausfalls ist fluktuierend und hält länger als 6 Monate an. Diese Art von Haarausfall tritt meist bei Frauen zwischen 30 und 50 Jahren mit ursprünglich gesundem, dickem und glänzendem Haar auf. Zu den Ursachen gehören Schilddrüsenstörungen, Magersucht, Eisenmangel und bestimmte Medikamente. Im Gegensatz zu androgenetischer Alopezie führt chronischer Haarausfall nicht zu dauerhaftem oder irreversiblem Haarausfall. Symptome, auf die Sie achten sollten, sind ein diffuser, eher leichter Haarausfall, der jedoch länger als 6 Monate anhält und zu einer fortschreitenden Verringerung der Haarmasse führen kann.
Anageneffluvium
Bei dieser Form des Haarausfalls kommt es zu einem plötzlichen Verlust der Haarfaser während der Wachstumsphase, nachdem die Vermehrung der Haarfollikelzellen zum Stillstand gekommen ist. Der Haarausfall setzt schnell ein, innerhalb weniger Tage bis Wochen. Er äussert sich als diffuse Alopezie, die die gesamte Kopfhaut betreffen kann. Diese Art von Haarausfall tritt vor allem nach einer Chemotherapie oder nach einer Strahlentherapie im Kopf- und Nackenbereich auf. Es kann auch die Augenbrauen und die Körperbehaarung betreffen.