Was ist Haarausfall ?
Der Verlust von bis zu 100 Haaren an einem einzigen Tag ist völlig normal. Wenn Sie aber täglich und über einen längeren Zeitraum hinweg mehr Haare verlieren, lautet die Diagnose Haarausfall. Sie erkennen die Erkrankung auch daran, dass sich die Struktur Ihrer Haare verändert – sie werdem mit der Zeit feiner, dünner und brechen sehr schnell. Es gibt verschiedene Varianten von Haarausfall, die jeweils unterschiedliche Ursachen haben.
Experten klassifizieren überwiegend diese Formen des Haarausfalls:
● Plötzlicher, diffuser Haarausfall (akutes Telogen-Effluvium)
● Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
● Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)
Diffuser Haarausfall:
Beim diffusen Haarausfall lichtet sich das Haar vorübergehend gleichmäßig auf dem gesamten Kopf. Die Ursache für diesen plötzlichen Haarausfall finden Sie oft in jüngsten Geschehnissen: Etwa 3 bis 4 Monate nach einem auslösenden Ereignis beginnt das Haar auszufallen. Deshalb sprechen Experten auch von einem reaktiven Haarausfall. Bei dieser Form ist der Haarzyklus gestört und die Haarwurzel treten früher als üblich in die Ausfallphase ein. Der diffuse Haarausfall tritt immer plötzlich auf und dauert oftmals weniger als 6 Monate an.
Ursachen für diffusen Haarausfall:
● Psychischer und emotionaler Stress
● Physischer Stress, z.B. heißer Föhn, zu enge Zöpfe und Flechtfrisuren
● Schock-Erlebnis wie Tod eines geliebten Menschen
● Andauernde Müdigkeit
● Mangelernährung (siehe auch: Haarausfall Ernährung)
● Schwangerschaft / Geburt
● Absetzen der Pille
● Wechseljahre
● Medikamente (z. B. Chemotherapie)
● Krankheit
● Schilddrüsenfehlfunktion
● Jahreszeitenwechsel
Kreisrunder Haarausfall:
Ist der Haarverlust auf ein bestimmtes – meist rundes oder ovales – Areal begrenzt, sprechen Dermatologen von kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata). Diese Form des Haarschwundes ist mit 1,4 Millionen Betroffenen in Deutschland eine der häufigsten Erkrankungen von Haarausfall. Es kann in jedem Alter auftreten und betrifft sowohl Frauen als auch Männer.
Ursachen für kreisrunden Haarausfall: Von der Forschung noch nicht gänzlich geklärt, scheint die Ursache aber eine Autoimmunerkrankung zu sein, bei der die Haarfollikel angegriffen werden.
Androgenetische Alopezie:
Der erblich bedingte Haarausfall ist auf die Genetik zurückzuführen und schleicht sich langsam in das Leben des Betroffenen ein. Sie haben ihn von ihren Eltern oder Großeltern geerbt. Er betrifft in erster Linie Männer, aber auch Frauen können anlagebedingten Haarausfall entwickeln, wenn auch deutlich seltener. Diese Form ist die häufigste Ursache für Haarausfall. Männer sollten vor allem dann Acht geben, wenn sich die sogenannten "Geheimratsecken" bilden – das ist oft der erste Schritt zur androgenetischen Alopezie.
Ursachen für erblich bedingten Haarausfall:
Androgenetische Alopezie ist auf eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem männlichen Sexualhormon Dihydrotestosteron zurückzuführen. Das Hormon wird sowohl im männlichen als auch im weiblichen Körper mithilfe des Enzyms 5-Alpha-Reduktase aus Testosteron gebildet und sorgt bei einer Überempfindlichkeit dafür, dass sich die Wachstumsphase verkürzt, die Haare entsprechend schneller ausfallen und bei neuer Ausbildung von Mal zu Mal dünner werden, bis nur noch ein Flaumhaar vorhanden ist und die Haarwurzel nach längerer Zeit verkümmert.
Erblich bedingter Haarausfall bei Frauen:
Anlagebedingter Haarausfall bei Frauen zeigt sich durch eine Lichtung des Haares in Scheitelnähe. Das Haar dünnt direkt am Scheitel aus und die Stirnpartie bleibt davon unberührt. Der Haarausfall dehnt sich anschließend auf dem Oberkopf aus und die Haardichte lässt mit der Zeit insgesamt nach. Es handelt sich mehr um eine Art diffusen, also gleichmäßigen Haarausfall.
Erblich bedingter Haarausfall bei Männern:
Bei Männern, die an anlagebedingtem Haarausfall leiden, beginnt sich das Haar zunächst an der Stirn zu lichten, der Haaransatz geht zurück und es entstehen die sogenannten Geheimratsecken. Im weiteren Verlauf wird das Haar auch im Hinterkopfbereich zunehmend dünner und ehemals kräftiges, gesundes Haar wächst nur noch flaumartig und kraftlos nach. Die betroffenen Areale weiten sich mit den Jahren immer weiter aus, bis hin zur letzten Stufe des androgenetischen Haarausfalls beim Mann – der Ausbildung einer Glatz