Warum leidet man während einer Krebstherapie unter Juckreiz?
Kopfhautdysästhesie ist eine Sonderform des Juckreizes, welche die Kopfhaut betrifft. Genauer gesagt, handelt es sich hierbei um Schmerzen, die entweder ab Beginn der Krebstherapie oder auch ab einem späteren Zeitpunkt (mit dem Ausfallen der Haare oder ihrem neuerlichen Wachsen) an den Haarwurzeln wahrgenommen werden. Diese Schmerzen gehen einher mit Juckreiz, Kribbeln und einem Brennen, was im Alltag zu beträchtlichen Unannehmlichkeiten und Beschwerden führt. Bei Kopfhautdysästhesie ist der Wirkmechanismus eine erhöhte Empfindlichkeit der Kopfhaut, die mit lokaler Mikroentzündung einhergeht.
Unabhängig von den beteiligten Vorgängen, verschlimmern eine Reihe von Faktoren den durch eine Krebsbehandlung verursachten Juckreiz: unzureichende Hygiene und Hautpflege, klimatische Bedingungen, Stress usw
Was kann man gegen Chemotherapie-bedingten Juckreiz unternehmen?
Zur Linderung des Juckreizes empfiehlt sich die Verwendung einer überfetteten Seife, eines Syndets oder eines beruhigenden Reinigungsöls ohne Duft- und Schadstoffe. Tragen Sie nach dem Duschen eine juckreizlindernde Creme auf. Entscheiden Sie sich auch hier für Rezepturen mit möglichst wenigen, dafür aber hochverträglichen Inhaltsstoffen, um keine zusätzlichen Irritationen zu erzeugen. Bewahren Sie die juckreizlindernde Creme im Kühlschrank auf, um ihre Wirksamkeit zu optimieren, und tragen Sie sie tagsüber und/oder nachts so häufig wie nötig auf. Massieren Sie die Creme mit sanften, kreisenden Bewegungen ein. Diese kurzen Augenblicke der Entspannung bei der Pflege Ihrer Haut helfen auch dabei, Anspannung und Stress abzubauen.
Für die Kopfhaut gibt es eigens für Krebspatienten entwickelte Haarpflegeprodukte. Dabei handelt es sich vorrangig um milde Shampoos und Lotionen, die nicht ausgespült werden müssen. Sie können ab Therapiebeginn und auch während dem Nachwachsen des Haares verwendet werden.
Neben dermokosmetischen Pflegeprodukten verschreiben Ärzte gelegentlich auch Medikamente wie Antihistaminika. Sind die Hauterscheinungen zu schwerwiegend, kann die Behandlung angepasst oder sogar unterbrochen werden. Ändern Sie die Behandlung jedoch keinesfalls eigenmächtig. Halten Sie sich stattdessen stets an die Empfehlungen Ihres Onkologen.
Wie kann der Juckreiz im Alltag gemildert werden?
(1) Defossez G, Le Guyader-Peyrou S, Uhry Z, Grosclaude P, Remontet L, Colonna M, et al. National estimates of incidences of cancer mortality in metropolitan France between 1990 and 2018 (Staatliche Schätzungen der Krebsmortalität im französischen Mutterland zwischen 1990 und 2018). Studie auf Grundlage der Krebsregister des französischen FRANCIM-Netzwerks. Vorläufige Ergebnisse. Santé publique France, 2019. 20 p.